Etwas haben oder nicht haben…?! „Er hat Malaria“. Was zum Teufel ist Malaria mehr als ein Wort?! Wie kann man ein Wort haben? Und WENN man es hätte, wo läge es dann versteckt, das Ding?!
Zwei Fragen
Zwei unterschiedliche Fragen. Was will ich vom Leben? Oder: Was will das Leben von mir?
Glücklicher Umstand
Aus einem bisher ungeklärten glücklichen Umstand heraus bin ich nicht zu einem derjenigen geworden, vor denen ich mich als Jugendlicher selbst immer gewarnt habe.
Die kleinen Momente
„Die kleinen Momente machen das Leben.“ Diesen Satz habe ich damals meiner Liebsten ins Ohr geflüstert. Auf Französisch. Da war ich 19 Jahre alt. Sie sagte: „Das hast du sehr schön gesagt. Und es ist wahr.“ Ich ahnte, welche Bedeutung die Sprache für mich haben könnte: Eine Sprechfontäne sein im Strom der Gedanken.
Gefühl und Sachverhalt
Ich schwinge mich ins Gefühl, wenn Gedanken allein den Sachverhalt nicht tragen.
Kretische Nacht
Der Mond liegt halben rücklings in der Nacht,
sein Schein spiegelt sich fahl an der schwarzen Meeresoberfläche,
die rot blinkenden Leuchten der Windräder am Horizont,
von den Talenden her das Bellen der Hunde, das leise verhallt,
eine leichte Brise weht durch die Palmenwedel gleich neben mir,
der Mond sinkt tiefer und tiefer,
sein warmes Licht auf dem schwarzen Wasser verglimmt,
während die Sterne kühl das Himmelszelt ausmessen.
Sie tanzt
An einem Nachmittag im März. Ich stehe auf dem Steg, sehe auf den See, bestaune sein grünlich schimmerndes Wasser. Im Hintergrund eine schwarze Silouette aus Bäumen, durch die das Licht der Abendsonne scheint. Von der Ferne hört man ein paar Graugänse schreien. Die Luft ist mild. Ich bin allein. Da kommt mir plötzlich ein ältere Dame entgegen. Ihr Gang ist wackelig, auf dem Kopf trägt sie einen großen Sommerhut. Die Augenbrauen hat sie markant mit grauem Kajal gezogen, ihr Gesicht ist blass. Sie hat eine kleine Tüte mit Essbarem bei sich. Als sie auf meiner Höhe ankommt, atmet sie tief durch. „Wunderbar, nicht wahr?! Wie herrlich – diese Stimmung!,“ sagt sie. Sie sagt es aus vollem Herzen. „Vor allem diese Ruhe – ungewöhnlich in der heutigen Zeit!“ Ich sage, „ja, so ist es.“ „Man muss aber auch einen Sinn haben dafür, so manchem würde das hier gar nicht auffallen, geschweige denn etwas bedeuten“, sagt sie. Wir lächeln uns an, stehen schweigend beieinander. Ich fotografiere hier und da. Es sind ein paar Minuten. Als ich den Steg schließlich verlasse, drehe ich mich nochmal um. Die Dame ist jetzt ganz allein. Sie tanzt.

Belohnung des Zuhörens
Die Belohnung des Zuhörens ist, dass man selbst still sein darf.