An einem Nachmittag im März. Ich stehe auf dem Steg, sehe auf den See, bestaune sein grünlich schimmerndes Wasser. Im Hintergrund eine schwarze Silouette aus Bäumen, durch die das Licht der Abendsonne scheint. Von der Ferne hört man ein paar Graugänse schreien. Die Luft ist mild. Ich bin allein. Da kommt mir plötzlich ein ältere Dame entgegen. Ihr Gang ist wackelig, auf dem Kopf trägt sie einen großen Sommerhut. Die Augenbrauen hat sie markant mit grauem Kajal gezogen, ihr Gesicht ist blass. Sie hat eine kleine Tüte mit Essbarem bei sich. Als sie auf meiner Höhe ankommt, atmet sie tief durch. „Wunderbar, nicht wahr?! Wie herrlich – diese Stimmung!,“ sagt sie. Sie sagt es aus vollem Herzen. „Vor allem diese Ruhe – ungewöhnlich in der heutigen Zeit!“ Ich sage, „ja, so ist es.“ „Man muss aber auch einen Sinn haben dafür, so manchem würde das hier gar nicht auffallen, geschweige denn etwas bedeuten“, sagt sie. Wir lächeln uns an, stehen schweigend beieinander. Ich fotografiere hier und da. Es sind ein paar Minuten. Als ich den Steg schließlich verlasse, drehe ich mich nochmal um. Die Dame ist jetzt ganz allein. Sie tanzt.